Gemäss dem Schweizerischen Tierschutz (STS) gibt es in der Schweiz über 100'000 herrenlose Katzen. Diese haben kein zu Hause, werden medizinisch nicht versorgt und vermehren sich in der Regel unkontrolliert. Für diese Tiere stehen wir ein und helfen wo wir können.
2023
Melody, Merlin & Familie
RonJa
Ronja, die wir erst für einen "Ron" hielten, wurde von einer Tierfreundin leblos und bereits kalt auf einem Hof gefunden. Einzig ein schwaches piepsen zeigte, dass hier noch Leben ist und per Express ging es in die Tierarztpraxis. Die erste Nacht überstand Ronja und schien am nächsten Morgen putzmunter. Wir alle freuten uns und glaubten, das Schlimmste überstanden zu haben. Wir waren als Team mit Ronjas Retterin, ihrer zukünftigen Adoptantin, der Tierarztpraxis und der Susy Utzinger Stiftung auf besten Weg für sie eine lebenswerte Zukunft vorzubereiten - als das Schicksal zuschlug.
Die Pläne des Universums sind manchmal unergründlich und uns bleibt nicht anderes übrig als zu akzeptieren. Aber wir sind dankbar, dass du nicht alleine in der eisigen Kälte gegen musstest, liebste Ronja. Wir machen uns weiterhin stark für alle die noch folgen, bis in den Köpfen der Menschen endlich ein Umdenken stattfindet. RIP
Chloe, Carina & Caruso
Diese Katzenfamilie tauchte plötzlich bei einem Industriebetrieb auf und wurden von einer herzensguten Aushilfskraft gefüttert. Da dabei pro Nacht gut und gerne 800g Nassfutter verputzt wurden, suchte sie bei uns um Hilfe. Wir fingen die Familie ein und liessen sie tierärtzlich behandeln. Alle drei sind sehr scheu, aber keineswegs wild. Da macht man sich durchaus gedanken, wie solche Büsi plötzlich an einem solchen Ort auftauchen.... Carina und ihr Bruder Caruso wurden schliesslich nach Ablauf der Meldefrist von der lieben Melderin adoptiert.
All die Seelen, denen wir nur noch Frieden schenken konnten....
Darum: Nova & Mavi
Der ursprüngliche Plan der Eigentümerschaft dieses zuckersüssen Duos war eigentlich, die Kitten so schnell als möglich zu verkaufen, da sich ihr Mami nicht mehr um den Nachwuchs kümmerte und einfach verschwand - so die Info, die wir erhielten. Wir wollten unbedingt vermeiden, dass die beiden Zwärglis womöglich so klein schon getrennt in fremde Hände und möglicherweise noch in Einzelhaltung abgegeben werden. Wenigstens sie sollten doch einander haben und zusammen aufwachsen dürfen. Wir werden nie irgendwo Tiere freikaufen und den Vermehrermarkt unterstützen. Wir bieten aber Hand, wenn ein Einsehen über die Notwendigkeit von Kastrationen geschaffen werden kann, um zukünftiges Leid zu verhindern - was hier der Fall war. Eigentlich wäre es unser Wunsch, wenn wir die Mama auch noch für ein paar Wochen auf Pflegestelle nehmen könnten, sollte sie heimkehren. Nach Abschluss der Mutterpflichten dürfte sie kastriert wieder zurück – so unser Plan. Scheinbar fand letzten Herbst schon das gleiche Szenario statt und alle Kitten sind trotz Päppelversuch (ohne erforderliche Kenntnisse und tierärztliche Hilfe) verstorben. Zwischenzeitlich übernimmt Pflegestellensenior Sämi ersatzweise die Vaterpflichten und lehrt die beiden das erforderliche Katzen-ABC. Und im kleinen Florian haben die beiden auch einen tollen Bruder gefunden.
Darum: Florian
Auch Florian kam durch einen Anruf quasi vom OP Tisch aus zu uns: ein dreimonatiger Kater mit Unterschenkelfraktur, einem freiliegender Hoden und einem verletzten Auge. Alle Verletzungen waren mindestens eine Woche alt, als der arme Kerl endlich Hilfe erhielt.... Währendd er Operation wurde zur Unterschenkelfraktur noch eine zusätzliche Femurkopffraktur festgestellt. Diese muss dann eventuell in einer zweiten Operation versorgt werden.
Die erste Operation hat Florian sehr gut überstanden. Zu seinem Leidwesen muss er sich einige Wochen schonen. Glücklicherweise hat er auf der Pflegestelle Nova und Mavi kennen und lieben gelernt - die beiden kümmern sich rührend um ihn und sorgen dafür, dass ihm nicht langweilig wird.
Darum: Lio
Darum: Apollo
Wir wurden quasi vom OP-Tisch aus für diesen wunderbaren Kater um Hilfe gebeten: ein Streuner, mit äusserst schmerzhaften Veränderungen an beiden Augen, dem nun ganz dringend geholfen werden musste.
Apollo hatte früher schon einmal das Glück, in die Obhut von Tierschützern zu kommen: sein kupiertes Ohr und die offensiche Kastration belegen dies. Weiter wissen wir, dass Apollo seit längerem bei einem tierlieben Paar im Rottal Kostgänger war. Im Laufe der Zeit bemerkten sie eine Veränderung an Apollos Augen. Da er aber dem Paar nicht gehörte, verweigerte die aufgesuchte Tierärztin die Behandlung. Einige Monate später war die Veränderung jedoch so auffällig, dass der besorgte Katzenfreund mitsamt Kater bei einer Augenspezialistin in der Praxis auftauchte und dringend um Hilfe bat. Es stellte sich heraus, dass auf einem Auge der Innendruck bedrohlich hoch und nicht mehr zu retten war. Beim anderen Auge war die Linse nach vorne gekippt und bestenfalls noch zu kosmetischen Zwecken erhaltbar. Wir entschieden uns zusamen mit der Chirurgin, beide Augen zu entfernen und Apollo die aufwändige Nachsorge zu ersparen. Offenbar sah der arme Kerl schon länger nichts mehr ausser bestenfalls vielleicht noch ein paar Schatten. Erste Priorität hatte für uns, dass er möglichst schnell wieder schmerzfrei sein dufte und wir wollten ihm auch das lange Tragen von einem Halskragen ersparen.
Nach einigen Wochen, in denen sich Apollo als sehr verschmust und menschenbezogen aber umso weniger Artgenossen-freundlich erwies, fanden wir für ihn die perfekten Adoptanten. Er darf nun in einer Wohnung mit gesichertem Balkon und Besitzern ganz für sich allein sein eigenes Königreich regieren.
Darum: Django
Der noch nicht zweijährige Kater wurde uns nach viel gutem Zureden und langem Zögern übergeben. Einerseits war da das Wissen um seine nicht optimale Haltung, andererseits das Festhalten an einem Gefährten, der nach einem langen Arbeitstag immer auf einen wartete. Seit er als kleiner Knopf vom Bauernhof mitgenommen wurde, lebte Django alleine in der Wohnung ohne Zugang zu einem Balkon. Auf sämtlichen so wichtigen sozialen Umgang mit Artgenossen musste er verzichten. Kein gemeinsames rumtoben, kuscheln und putzen mit einem Gspänli war möglich. Die Tage verliefen immer gleich - langsam und eintönig. Django entwickelte verständlicherweise über die Zeit so einige Macken. Er hat angefangen, sich unbequem zu verhalten: er kratzte an Möbeln und Polstern, weckte die Dosenöffnerin mitten in der Nacht, weil er gerne spielen wollte, jagte exzessiv Fliegen bis zur Atemnot.
Auf unserer Pflegestelle blühte Django quasi stündlich immer mehr auf. Er hatte unglaublich viel nachholbedarf: der wahrlich sensibler und äusserst aufmerksamer Kater hat absolut keine Ahnung von einem normalen Leben. Er versteht andere Katzen nicht, weiss nicht wie man spielt und fast alle Geräusche machten ihm erstmal Angst. Inzwischen ist er voll in einem unserer Haushalte integriert und er saugt alles auf, was er sieht oder hört. Er weiss kaum wohin mit seiner Energie und er bemüht sich unglaublich, sein Verhalten dem der anderen Katzen anzupassen, damit sie sich mit ihm beschäftigen. Immer wieder sucht er auch den Bezug zu seinen Pflegemenschen und freut sich sichtlich, dass endlich (fast) immer jemand bei ihm ist. Übrigens hat Django bisher bei uns nicht ein Möbelstück angekratzt und weckt die Dosenöffner nachts auch nicht auf, im Gegenteil - er kuschelt sich eng an und verdaut das viele Neue, dass er nun erleben darf.
Darum: Ona
Die kleine Maus lief mutterseelenalleine laut schreiend durch ein ruhiges Wohnquartier. Irgendwie schien sich aber niemand für sie verantwortlich zu fühlen bis auf eine junge Familie, die sich schliesslich ein Herz fasste und eine STMZ-Fundmeldung erstellte. Ganz ausgehungert kam die kleine Ona so zu uns.
Darum: Bubi
Geschichte folgt.
Darum: Luna
Geschichte folgt.
Darum: Spooky
Spooky tauchte eines Tages aus dem Nichts in einem Wohnquartier auf und bettelte um Essen. Da ihn scheinbar niemand kannte und sich auch niemand für ihn verantwortlich fühlte, bekam er bei einer tierlieben Anwohnerin von nun an täglich seine Portion Futter. Eines Tages jedoch sah er leider gar nicht mehr gut aus, denn die Saison der Brautschau hatte begonnen und Spooky mischte um die Gunst der unkastrierten Kätzinnen mit vollem Einsatz mit. Und so wurden wir mit der Bitte um Hilfe beim Einfangen kontaktiert. Trotz anfänglich grosser Skepsis ging Spooky schon am zweiten Abend in die Falle. Tags darauf wurden in der Praxis seine Kampfwunden versorgt, die dringend nötige Kastration vorgenommen und die vielen unerwünschten Mitbewohner behandelt. Nach einer weiteren Nacht in der Wärme durfte der 6 Kilo-Kater wieder in die Freiheit springen. Da er die Aktion wohl nicht wirklich so toll fand, liess er sich erstmals einen Tag nicht mehr blicken, bis ihn der Hunger dann trotzdem wieder auf den Sitzplatz der Anwohnerin trieb. In Zukunft erhält Spooky sei Futter dank des implantierten Chips in einem Surefeed-Napf, damit er auch bei Abwesenheit stets Nahrung vorfindet und sich Nachbarskatze nicht den Bauch vollschlägt.
Darum: Rossi
Geschichte folgt.
Darum: Sylvester
Sylvester wurde uns gemeldet, als man festgestellte, dass er mitten im Winter mit unzähligen Zecken übersäht war. Der streunende Kater wurde mittels Falle gesichert und in einer Tierarztpraxis kastriert, parasitenbehandelt, drei faule, bzw. abgebrochene Canini entfernt und mit einem Ohrcut markiert. Da Sylvester nach einer Nacht in der Praxis trotz Infusion das Futter verweigerte, zog er kurzentschlossen in unsere Pflegestelle ein. Schnell merkten wir jedoch, dass der vermeintlich wilde Kater zahm war. Nach einigen Tagen meisterte er mit Bravour einen weiteren Tierarztbesuch für das Testen von Leukose und Katzenaids sowie das implantieren des Chips. Sein hartnäckiger Durchfall jedoch forderte uns über mehrere Wochen massiv und wir liessen sämtliche notwendigen Blut- und Kottests für ihn machen. Alle eingeleiteten schulmedizinischen Massnahmen schlugen leider nicht an. Da Sylvester ein sehr zartes Gemüt hat, entschieden wir uns, für ihn Unterstützung bei einer Homöopathin zu suchen. Die erhoffte Besserung seines Zustands setzte gottlob zügig ein, auch dank der konsequenten Futterumstellung zu BARF (Rohfleischfütterung). Für Sylvester suchen wir aktuell ein zu Hause.
2022
Darum: Walker
Walker ist das Gesicht für die vielen tausend herren- und heimatlosen Katzen in der Schweiz. Seit Jahren schlägt er sich mehr schlecht als recht durch, immer auf der Suche nach etwas Essbarem, hübschen Katzenmädchen, immer im Stress und in Lebensgefahr. Vor längerem wurde Walker Opfer eines Mähunfalles, bei welchem ihm ein Teil der Hinterpfote abgeschnitten wurden. Was für unvorstellbare Schmerzen Walker erleiden musste, können wir uns kaum vorstellen. Zu seinem riesigen Glück hat ihn eine engagierte Tierfreundin gesehen, wie er bei strömendem Regen humpelnd auf Mäusejagd war: sie suchte so lange die Höfe ab, bis sie ihn schliesslich fand. Und dort meinte man zwar, der gehöre einem nicht, aber wenn er mitesse sei das auch kein Problem. Altes Brot (!) hätte es genug. Kurzerhand wurde Walker eingefangen und zum Tierarzt spediert. Viel mehr als eine Kastration, Parasitenbehandlung und die Entfernung von einem schlimmen Zahn können wir nicht mehr für ihn tun. Und auch Walker gehört zu den Katzen, die uns überraschen: auf der Pflegestelle machte er keine Anstalten, die Freiheit zu vermissen. Im Gegenteil: Futter schlecken und Streicheleinheiten? Immer her damit!
Darum: Molly, Amelie, Saana
Molly (schwarz-weiss) und Amelie (schildpatt) wurden unabhängig voneinander in zwei Luzerner Landgemeinden von tierlieben Personen aufgefunden. Beide hätten auf Grund ihres Alters eigentlich noch zu ihren Müttern und Geschwister gehört. Ihre Lebenswege habe sich auf unserer Pflegestelle das erste Mal gekreuzt. Obwohl Amelie ein paar Wochen jünger als Molly ist, haben sie sich sofort einander angenommen und uns deutlich gezeigt, wie sehr sie einander brauchen und mögen. Saana (tricolor) ereilte das gleiche Schicksal wie ihre Ziehschwestern. Sie wurde alleine auf einem Parkplatz aufgefunden und ist 4 Wochen später ebenfalls auf unserer Pflegestelle eingezogen. Dort hat sie sich bei dem gleichaltrigen Duo sofort pudelwohl gefühlt.
Darum: Brownie & Athos
Die süsse Brownie lief vor ganz alleine in einem Einfamilienhausquartier herum und suchte schliesslich im Schopf einer lieben Familie Zuflucht. Da die Grande Dame des Hauses (sprich: das vorhandene Büsi) so gar nichts von dem jungen Stümper hielt, wurden wir verständigt und nahmen Brownie in unsere Obhut. Brownie war brandmager, als sie zu uns kam, mit einem dicken Wurmbauch und einem grossen Trauma: Menschen wurden sofort angeschnurrt und abgeschmust, doch andere Katzen - danke nein danke. Auch die Futterschüssel verteidigte das arme Kätzchen mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln. Ihr Knurren hätte jedem gestandenen Kater wahrlich Konkurrenz gemacht. Das Herz eines solchen Kätzchens erobert man mit viel Hartnäckigkeit und Liebe. Diese Aufgabe übernahm unser Athos mit Feuereifer: nach dem Auszug seiner Geschwister war er bei seinem Mami verblieben - er hat die zusätzliche Zeit bei ihr dringend gebraucht - doch von einem Tag auf den anderen war fertig Hotel Mama. Und er hat bei Brownie Wunder bewirkt!
Darum: Sancho
Mit Sancho lernten wir eine ganz besondere Katerpersönlichkeit kennen: seit einer Woche hielt sich Sancho in einem Kellerabteil eines Mehrfamilienhauses auf. Erst fiel er niemandem auf, doch bald verriet ihn sein penetranter Geruch: Kot, Urin und die unverkennbare Duftnote eines unkastrierten Katers. Da er sich verkroch wenn man ihm zu Nahe kam - anstatt durch die sperrangelweit geöffneten Fenster zu flüchten - kamen wir mit der Falle zu Hilfe. Dank den beherzten und engagierten Einsatz der Hausbewohner fand Sancho rasch den Weg zum Tierarzt. Wir stellten uns schon drauf ein, diesen gepflegten und offenbar sehr verschreckten Kater bald liebenden Besitzern zurückgeben zu dürfen. Doch weit gefehlt: in der Praxis tobte Sancho nach bester Katermanier und zeigte sich extrem wild. Ein Chip? Fehlanzeige. Nach einer gründlichen Untersuchung, reichlich Parasitenmittel und frisch kastriert durfte er auf einer Notpflegestelle ausschlafen. Vielleicht nur der Stress....? Doch auch dieses Quartier gefiel Sancho überhaupt nicht und er zeigte dies auch mehr als deutlich und randalierte die ganze Nacht. Also blieb uns nur ein Ausweg: ihn in der Umgebung des Fundortes wieder frei zu lassen. Die Finder versprachen uns, sich zu melden, sollte er zurückkehren. Doch kaum war das Türchen der Transportbox offen: nichts. Wo wir einen verzweifelten Sprint in die Freiheit erwartet hatten, blieb Sancho erst mal eine Weile sitzen. Ganz offensichtlich ist er es sich gewohnt, die Regeln zu diktieren. Wir werden die Umgebung im Auge behalten und stehen mit den Anwohnern in Kontakt. Sollte Sancho zurückkehren oder erneut Hilfe brauchen, sind wir für ihn da.
Darum: Alea mit Aramis, Athos & Aimée-Blue
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Darum: Flöckli
Manchmal ist die erste Berührung die letzte Gnade. Manchmal ist die erste Liebe das letzte Geschenk. Manchmal ist die erste Hoffnung die letzte Erlösung. RIP Flöckli.
Darum: John Doe & Peterle
Peterle bringt eine eher komplizierte Geschichte mit sich: Sein Schwesterchen wurde vom Zug angefahren und mit einem Trauma sowie Sehstörungrn in unsere Tierarztpraxis gebracht. Ein weiteres Geschwisterchen konnte nur noch tot geborgen werden. Durch die Fundmeldung meldeten sich Anwohner, die das zugehörige wilde Mami und eben Peterle kannten. Anfang der Woche schon konnten wir so dem Mami eine Kastration spendieren und vor Ort Menschen ausfindig machen, welche ihr auch zukünftig stets ein Schälchen Futter und einen warmen Platz im Heu bereitstellen. Heute dann gelang es uns, Peterle zu sichern. Er ist zwar noch etwas kratzbürstig, doch mit seinem genesenden Schwesterchen darf er auf eine Pflegestelle der Katzenhaus-Freunde einziehen. Alles Gute, euch Zwei. So erfolgreich der Einsatz auch war: unterwegs lasen wir am Strassenrand einen überfahrenen, leider unkastrierten und ungechippten Kater auf. Stundenlang muss er bereits dort in der sengenden Hitze gelegen haben, direkt am Dorfeingang, ohne dass sich jemand gekümmert hätte. Leider kamen wir zu spät - gute Reise über den Regenbogen, John Doe.
Darum: Monty
Eine gute Woche hat uns Monty, ein unkastrierte Kater von einer unerer Futterstellen, an der Nase herumgeführt. Egal wie lange wir warteten, er kam einach nicht. Und wann immer wir dir Falle entschärften - kurze Zeit später huschte er vor unsere Kamera. Kurz nach Ostern aber endlich ist unser Osterhäschen ins Nest gehüpft und wir konnten ihn sichern.
Postwendend brachten wir Monty zum Tierarzt. Ein hübscher junger Mann; voller Parasiten, diverse abgebrochene Zähne und natürlich pralle Ostereierchen, aber sonst gesund. Leider haben wir weder einen Besitzer ausfindig machen noch Monty das Leben bei Menschen schmackhaft machen können. Er fühlte sich so unwohl, dass er auf der Pflegestelle das Fressen eingestellt hat. Weil wir keinem Tier ein Leben aufzwingen wollen, für das es nicht bestimmt ist, durfte Monty wieder in sein angestammtes Revier zurück. Dort taucht er regelmässig an der Futterstelle auf und schlägt sich das Bäuchlein voll. Wir werden ihn im Auge behalten und wieder einschreiten, sollte es ihm nicht gut gehen.
Darum: Don Leon
Über einer Woche ist der hübsche, junge Kater nicht mehr nach Hause zurückgekehrt. Seine Besitzer haben sich sehr grosse Sorgen gemacht und ihn lange gesucht. Am Sonntag bekamen sie dann einen Anruf aus der Nachbarschaft, dass sich eine Katze, nur wenige hundert Meter von zu Hause entfernt, verängstigt in einer Schreinerei verstecke. Und siehe da, es war das vermisste Familienmitglied, dass sich ängstlich verschanzte. Leider machte Don Leon trotz rufen und locken absolut keine Anstalten, von sich aus sein Versteck zu verlassen. An dieser Stelle kamen wir zu Hilfe, mit einer Kamera, einer Falle und einigen Tipps zum Einfangen scheuer Katzen. Nach einem erfolglosen Versuch - das Futter in der Falle roch wohl auch für die Nachbarschaft sehr verlockend - schliesslich für alle die Erlösung: der vermisste Don Leon sass in der Falle. Wir freuen uns sehr mit Don Leons Besitzer und seinem Katzengspänli über dieses Happy End und danken für ihren Einsatz.
Darum: Sissi
Einigen wird unser Neuzugang Sissi vielleicht bekannt vorkommen: im letzten Jahr fand sie bei uns eine Nacht lang Unterschlupf, nachdem sie sich auf dem Heimweg verirrt hatte und von einem territorialen Kater angegriffen wurde. Nun ist Sissi zurück, da jemand aus der Familie plötzlich eine starke Katzenhaarallergie entwickelt hat, die sogar einen Notfallbesuch erforderlich machte. Der Arzt riet dringend dazu, für das Büsi ein neues Zuhause zu suchen. Da die Familie auf die Schnelle keinen Platz wusste, sind wir eingesprungen mit dem Versprechen, uns gut um Sissi zu kümmern bis wir tolle Adoptanten gefunden haben.
Sissi wurde zum Glück kastriert, aber nach ihrem letzten Ausflug alleine in der Wohnung gehalten. Dies hat leider bereits Spuren hinterlassen: mit anderen Katzen wusste sie nicht wirklich etwas anzufangen und reagierte auf Kontaktversuche sehr unsicher. Zum Glück traf sie auf der Pflegestelle andere Büsi an und hat von ihnen in kürzester Zeit extrem viel gelernt. Und dies kam ihr schnell zu Gute: Wir haben für Sissi eine herzenszuge Familie gefunden, welche dem Tierwohl zu Liebe nicht nur Sissi sondern von einem anderen verein auch noch ein gleich altes Katerchen adoptiert hat. Die beiden tun sich gegenseitig sehr gut. Happy End!
Darum: Hermine
Hermine streunte auf dem Grünstreifen bei der Autobahnausfahrt in Sursee herum und wurde auf STMZ fleissig gemeldet. Einer guten Seele gelang es schliesslich, das ziemlich entkräftete Büsi zu fangen und zum Tierarzt zu bringen.
Hermine war brandmager, hatte schmieriges Fell und mochte nach den ersten paar Tagen gar nicht mehr richtig essen. Wir kämpften um jedes Gramm Futter, um ihren schwachen Köper zu stärken. Auch ihre Atemfrequenz war besorgniserregend hoch. Röntgen, Ultraschall beim Spezialisten, verschiedene Medikamente, Schmerzmittel und Bluttests…. Alles brachte kein wirkliches Ergebnis. Schliesslich musste Hermine für über 10 Tage stationär in unsere Tierklinik, wo sie via Infusion mit hochdosirtem Antibiotika und Cortison versorgt wurde. Die neueren Untersuchungen deuteten auf eine schwere Lungenentzündung hin. Und endlich gute Nachrichten: Hermine ging es langsam besser! Die zeitweise dreimal so hohe Atemfrequenz wie üblich normalisierte sich, die weissen Schatten auf der Lunge wurden etwas weniger.
Mit vielen Medikamenten im Gepäck konnte Hermine auf die Pflegestelle zurückkehren, wo es nun rasant bergauf ging. Das Gewicht stieg täglich ein bisschen, das Tellerchen wurde blitzeblank leergegessen und das Interesse an der Umbegung kehrte zurück.
Wir sind wahnsinnig stolz auf unser Kämpferherz und freuen uns wahnsinnig, dass wir für Hermine ein tolles zu Hause gefunden haben. Dort kann sie viel von dem Glück, welches ihr selber wiederfahren ist, zurückgeben: ein von unschönen Katzenbegnungen traumatisiertes Schwesterchen wartete dort auf sie und gewinnt nun durch Hermine langsam aber sicher das Vertrauen in ihre Artgenossen zurück.
2021
Darum: Noëlle
Das Christkind fand etwas verfrüht zu uns in der Form von Noëlle. Noëlle zeigte sich vor einigen Tagen erstmals an einer privaten Futterstelle und fiel durch ihren gewaltigen Appetit auf. Sie ist sehr zahm und unglaublich verschmust, weshalb sie innert Kürze von der Futterstelle zur Haustür und von dort ins warme Haus zügelte. Aufgrund ihres starken Parasitenbefalls und des aussergewöhnlich dicken Bauchs brachte die Melderin Noëlle zum Tierarzt - es wäre nicht das erste Mal, dass wir noch im Dezember ein trächtiges Büsi sehen.
Zum Glück - oder leider? - ist Noëlle nicht in Erwartung. Stattdessen zeigen die Röntgenbilder eine verschattete Lunge und ein Geschwulst im Bauchraum, welches ihr Schmerzen bereitet.Ein Tumor mit Metastasen? Lungenwürmer ? Eine Pneumonie? Zum Glück gab es im neuen Jahr als erstes Entwarnung: Der schmerzende Tumor war vermutlich einfach der übervolle Darm: Noëlle hat bei ihrer Finderin alles in sich hineingestopft, was nur ging. Sie weiss ja, dass der Nachschub sehr bald wieder ausbleiben kann… Auch für den dunklen Schatten auf der Lunge gibt es eine (ungefährliche) Erklärung: eine alte Lungenentzündung, die nicht behandelt wurde. So lange Noëlle nicht hustet, müssen wir uns keine Sorgen machen.Nur die Zähne mussten wir dringend sanieren, denn selbst bei weichem Nassfutter musste die arme Noëlle tüchtig "kätschen" und es war ihr sichtlich unwohl.
Auf der Pflegestelle hat sich Noëlle rasant erholt: das Gewicht stieg täglich und damit auch die Ansprüche ans Personal. Einzelkatze wollte sie sein, mit Vollpension rund um die Uhr. Und ein eigener kleiner Garten, um die Nachbarschaft so tüchtig anzufachen. Zum Glück konnten wir ihr diesen Wunsch schon sehr bald erfüllen.
Darum: Ömchen Ida
*Solange du gesund warst, wurdest du versorgt. Als dein Körper schwach wurde, hat man dich lieblos in fremde Hände abgeschoben.*
Kurz vor Jahresende wurden wir ziemlich forsch kontaktiert mit der Aufforderung, uns sofort auf dem Weg zu machen und eine Katze in miserablem Zustand mit grossen gesundheitlichen Problemen abzuholen, um sie beim Tierarzt einzuschläfern. Es handle sich um einen fremden Streuner. Vor Ort fanden wir ein älteres, schwaches Büsi unter dem Bett mit schweren neurologischen Ausfällen. Ömchen Ida (Name von uns) konnte nicht mehr stehen, geschweige denn sitzen; mit schneller Atmung und wimmernd. In der Küche standen die Näpfe vom Ömchen, in einem Gangfenster ihre Katzenklappe. Auf ausdrückliches Nachfragen gab man dann zu, dass Ida schon seit etwa 15 Jahren da war. Aber wir sollten sie jetzt gefälligst sofort mitnehmen und zur Euthanasie bringen, eigentlich ginge einem diese Katze ja auch nichts an - schliesslich sei sie ja bloss mal zugelaufen, vor vielen Jahren. Selbstredend nahmen wir die arme Ida mit, aber sicher nicht um sie sofort einzuschläfern - sondern um sie genau abklären zu lassen und wenn irgend möglich zu helfen. Eine erste Rückmeldung des Tierarztes besagte, dass Oma Ida keine 3 Kilo mehr wog, extrem schwach sei, unter Spastik und neurologischen Ausfällen litt. Wir wollten Ida jedoch unbedingt eine Chance geben und baten um mehr Abklärungen. Die Liste der Symptome wurde länger und länger und Ida schien sich schon langsam auf den Weg aus ihrem Körper zu machen. Sie wollte nicht mehr selbstständig essen und konnte ihre Körpertemperatur nicht mehr regulieren. All die Baustellen sind wohl kaum von heute auf morgen aufgetreten. Aber man hat es nie als nötig erachtet, die arme Ida jemals dem Tierarzt vorzustellen.
Und so liessen wir Ömchen Ida traurig aber liebevoll begleitet über die Regenbogenbrücke ziehen und hoffen, dass sie dort jetzt wieder über grüne Wiesen hüpfen und auf Bäume klettern kann.
Darum: Schöfli
Notfallmässig wurden wir von einem anderen Tierschutzverein um Hilfe gebeten. Ein Büsi befinde sich in einem Carport und ein Auge laufe aus. Die Polizei sei schon da gewesen, doch ausser dem Versuch, den Chip auszulesen - wobei Schöfli natürlich nicht einfach stillgehalten hat sondern davongelaufen ist - hätten diese nichts unternommen.
Sofort sind wir losgedüst; Falle, Kescher und Boxli im Gepäck. Vor Ort bot sich ein herzzerreissendes Bild: eine verfilzte Katze in einem Körbchen vor der Haustür, das linke Auge mehr draussen als in der Augenhöhle. Da sie von den Meldern gefüttert wurde, war rasches Zupacken unsere beste Option. Dies ging zum Glück schnell, wenn auch für unsere Helferin nicht ganz schmerzlos.
Leider waren wir zu spät: Äusserlich war nur ein ganz kleiner Teil von Schöflis vielen gesundheitlichen Baustellen sichtbar und die Winterkälte hat seinen ausgezehrten Körper stark geschwächt. Ein vermutlich schon monatelanger stiller Leidensweg hat Schöflis letzten Kräfte geraubt und ihn auf dem Weg zum Sterben vor die Haustür der Meldepersonen getrieben. Das einzige was wir noch für tun konnten, war, dieser armen Seele ein sanftes Einschlafen zu ermöglichen. Mögest du wunderbare Seele jetzt endlich schmerzfrei im Katzenhimmel deine wohlverdiente Ruhe finden.
Darum: Siri und Sämi
Auch Sämi und Siri haben ihren Weg zu uns gefunden - wie so oft eher fast zu spät als zu früh. Die beiden sind (nun zum Glück ehemalige) Bauernhofkätzchen und um ihre Gesundheit ist es mehr als schlecht bestellt. Beide nur noch Haut und Knochen mit dicken, wurmgefüllten Bäuchen. Und als ob dies nicht genügen würde: Sämis rechtes Auge ist verkümmert und musste operativ entfernt werden. Es ist leider zu befürchten, dass auch im linken Auge die Sehkraft nicht (mehr) vollständig vorhanden ist. Der Spezialist vermutet eine Herpesinfektion, die bei Stress oder angeschlagenem Immunsystem immer wieder erneut ausbricht. Im Moment ist das Auge entzündet und im Dämmerlicht hat er etwas Mühe, die Dinge klar zu sehen. Wir hoffen, dass es nicht schlimmer wird und er seine aktuelle Sehfähigkeit behalten kann. Denn abgesehen davon ist Sämi ein verspieltes und verschmustes junges Kätzchen - genau so, wie es sein soll.
Siri ist noch schwächer und fragiler als ihr Brüderchen - sie musste gar notfallmässig zum Tierarzt und dort eine Nacht an der Infusion verbringen. Auf der Pflegestelle hat sie enorme Fortschritte gemacht, was ihr Vertrauen in die Menschen angeht. Doch um ihre Gesundheit ist es leider nicht so gut bestellt und sie ist extrem verschnupft. Trotz Medikamenten, Inhalieren und Spülen wird ihr Näschen einfach nicht richtig frei. Entsprechen fehlt ihr Sämis Power und sie schläft viel. Dadurch, dass sie sich nicht so gut fühlt und teilweise auch nichts riecht, ist sie auch beim Essen eher zurückhaltend und mäkelig.
Immerhin: Die Mama der beiden und alle anderen Hofkatzen werden sich nicht mehr weitervermehren. Nur Kastrationen lösen solche Probleme nachhaltig und das wurde auf den Hof jetzt auch verstanden und umgesetzt. Hätte man sich jedoch früher und vor allem besser gekümmert, wäre auch Siri und Sämi wahnsinnig viel Leid erspart worden.
Darum: Tabasco
Dieser hübsche Bub von kaum 10 Wochen stromerte in einer Surseer Landsgemeinde umher und bettelte nach Futter und Unterschlupf. Er war äusserst zutraulich, hat aber in seinem Alter draussen absolut nichts zu suchen. Das Nachfragen in der Nachbarschaft ergab das übliche Resultat: Keine Ahnung wem der gehört. Auch ein Chip: Fehlanzeige. Die aufmerksame und tierliebe Finderfamilie hat sich rührend um ihn gekümmert, allerdings war der hauseigene Kater vom Jungspund nicht wirklich begeistert.
Wir haben unsere Hilfe angeboten und dem Zwerg erstmal einen Tierarztbesuch spendiert. Tabasco ist fit und kerngesund (von ein paar unliebsamen Mitbewohnern in Form von Flöhen und Würmern abgesehen), weswegen wir ihm eine äusserst wichtige Aufgabe anvertrauen: Er soll Minou Gesellschaft leisten und ihr zeigen, wie toll das Leben unter Menschen ist. Und tatsächlich: Tabasco hat wesentlich dazu beigetragen, aus der mageren, scheuen und kranken Minou ein starkes und selbstbewusstes Kätzchen zu machen. Glücklicherweise wurden die beiden zusammen adoptiert und dürfen einander nun ein Leben lang gesellschaft leisten.
Darum: Minou
Bei diesem Findelkind handelt es sich um ein etwa vier Monate junges, komplett abgemagertes Katzenmädchen. Bis auf einige sehr lästige Mitbewohner - Flöhe, Haarlinge und Würmer - scheint es kerngesund zu sein. Nur das Gewicht lässt mit mageren 1.2kg definitiv zu wünschen übrig und muss in den nächsten Tagen dringend steigen. Minou durfte bei unserer Pflegestelle Residenz beziehen und kann sich nun erholen und an einem vollen Futternapf erfreuen. Sie musst sich erst noch an Menschen gewöhnen, doch ihr kleiner Freund Tabasco hat ihr dabei wahninnig geholfen. Glücklicherweise wurden die beiden zusammen adoptiert und dürfen einander nun ein Leben lang gesellschaft leisten.
Darum: Sissi
Dieses süsse, noch nicht mal jährige Mädchen wurde in einer Freitagnacht bei uns abgegeben. Eine aufmerksame Bekannte rettete sie vor den Attacken des territorialen, angriffslustigen Nachbarkaters. Wir boten dem Glückskätzchen Asyl und machten uns via STMZ und Social Media auf die Suche nach seinen Besitzern. Leider ist sie nicht gechippt und auch nicht kastriert.
Durch Nachbarschaftshilfe wurden die Besitzer von „Sissi“ ausfindig gemacht und sie befindet sich wieder wohlbehalten zu Hause. Wir haben die Gelegenheit selbstverständlich genutzt, um auf die Wichtigkeit von Kastration und Mikrochips hinzuweisen. Beides kann entscheidend sein, dass ein Tier wieder wohlbehalten nach Hause gebracht werden kann.
Darum: Lilly
Das Katzenmädchen lief einer engagierten Tierfreundin zu, vor Hunger schreiend und mutterseelenalleine. Leider liessen sich auch nach aufwändiger Suche weder die Mutter noch die Geschwister finden. Da wir zeitgleich die etwas gleichaltrige Gioia bei uns auf der Pflegestelle hatten boten wir an, Lilly als Ziehschwesterchen zu uns zu nehmen.
Zu Beginn war Lilly verstört und ängstlich. Wir vermuten, dass sie sehr früh von Mutter und Geschwistern getrennt wurde: Lilly spielte nicht und begegnete dem Katzengspänli Gioia völlig neutral - ungewöhnlich für ein Katzenkind von nicht einmal vier Monaten. Auch Menschen gegenüber verhielt sich Lilly sehr unsicher, fauchte und "speuzte", wenn man sich ihr näherte. Wir mögen uns gar nicht ausmalen, was dieses Kätzchen in seinem so kurzen Leben bereits erlebt haben muss.
Auf der Pflegestelle hat Lilly die soziale Gioia kennengelernt, die sich von Anfang an rührend um sie gekümmert hat. Gioia hat ihr alles gezeigt, was ein gesundes Katzenkind kennen sollte: Spielen, Schmusen, Personal erziehen und natürlich viel Blödsinn machen. So unglücklich der Start der beiden ins Leben war, so glücklich geht es für sie weiter: Sie wurden zusammen adoptiert und werden nun den Rest ihres Lebens verwöhnt und umsorgt.
Darum: Gioia
Die kleine Gioia wurde als Notfall bei unserem Tierarzt abgegeben. Ihr Besitzer brachte sie, nachdem sie nach dem Fressen epileptische Anfälle zeigte. Aufgrund der Symptome und der schlechten Leber- und Ammoniakwerte stand der Befund «Lebershunt» im Raum: ein angeborener Organfehler, bei dem die Gefässe und die Leber nicht richtig aneinander angeschlossen sind. Dieser Schaden ist operativ behebbar, allerdings sehr kostenintensiv. Der Besitzer stimmte zu, Gioia abzugeben. Die Tierarztpraxis bat diverse Vereine um (finanzielle) Unterstützung, doch überall wurde die Anfrage negiert oder lediglich sehr kleine Beiträge in Aussicht gestellt. Also haben wir sie übernommen, um ihr eine lange und gesunde Zukunft zu ermöglichen.
Gioia zog auf eine unserer Pflegestellen und wurde sowohl von der Praxis als auch von externen Spezialisten ausgiebig untersucht. Das CT zeigt keinerlei Auffälligkeiten und die Blutwerte haben sich innert Kürze wieder normalisiert. Auch wurde bisher kein weiterer Anfall bemerkt. Aus diesem Grund haben wir in Absprache mit der Tierärztin beschlossen, für Gioia eine liebevolle für-immer-Familie zu suchen.
Auf der Pflegestelle hat Gioia die traumatisierte Lilly kennengelernt und sich von Anfang an rührend um sie gekümmert. Sie hat Lilly alles gezeigt, was ein gesundes Katzenkind kennen sollte: Spielen, Schmusen, Personal erziehen und natürlich viel Blödsinn machen. So unglücklich der Start der beiden ins Leben war, so glücklich geht es für sie weiter: Sie wurden zusammen adoptiert und werden nun den Rest ihres Lebens verwöhnt und umsorgt.
Darum: Merlot
Eine aufmerksame und tierliebe Aufenthalterin eines Campingplatzes wurde auf eine regelmässig auftauchende, sehr schlanke Katze aufmerksam. Sie fragte bei den umliegenden Landwirten nach, ob das Tier auf einen der Höfe gehöre. Natürlich kannte man es überall, aber verantwortlich fühlte sich wie so oft niemand. Die Dame suchte dann bei uns Rat und wir machten uns mit ihr ans Werk.
Die Katze stellte sich als scheuer Kater heraus, der den Menschen sehr vorsichtig, aber nicht panisch begegnet. Er erschien immer pünktlich zum Essen und liess gelegentlich sogar kurze Berührungen zu. Wir tauften das Büsi „Merlot“ und buchten für ihnt bei unserem Tierarzt einen Termin zur Kastration inklusive Gesundheitscheck.
Merlot durfte nach der Kastration nochmals zurück auf die Pflegestelle, um sich in Ruhe auszuschlafen. Dank der grossartigen Vorarbeit der Campingplatzanwohnerin schien er sich erstaunlich wohl zu fühlen und tatsächlich: Innert kürzester Zeit wurde Merlot vom Kampfkater zum Kampfschmuser. Doch seine Zuneigung wurde nicht jedem zuteil - mochte er jemanden nicht, wurde diese Person einfach ignoriert. Ein Charakterkopf eben! Doch nach einigen Anläufen - Merlot sei "räbuwild" und unvermittelbar, mussten wir uns zwischendurch anhören - hat Merlot endlich sein wohlverdientes Traumzuhause gefunden. Er wird umsorgt und geliebt, darf ganz alleine Herrscher über ein grosses Reich sein - und dankt es seinen Menschen mit vielen Kuscheleinheiten.
Darum: Galina & Kitten
Die zahme Mama Galina ist dem Mieter zugelaufen, ihre Kleinen aber haben sich immer in sicherem Abstand zum Menschen aufgehalten. Wir fingen die etwa siebenwöchigen Racker zusammen mir ihrer Mama ein und verwöhnten sie einige Tage auf unserer Pflegestelle um sicher zu sein, dass kien Geschwisterchen vor Ort vergessen wurde: Leider war keinem der Anwohner die genaue Grösse dieses Wurfes bekannt.
Schlussendlich durften wir eine stolze Mama mit fünf fitten und beinahe zahmen Kitten zu den Katzenhaus-Freunden, wo sie liebevoll sozialisiert, grossgezogen und vermittelt werden.
Darum: Shine
Shine begann als «Standardfall»: viele verwilderte, unkastrierte Katzen in der Gegend und eine tierliebe, verzweifelte Anwohnerin, die sich der Sache annimmt. Als einer der Ersten ging Shine in die Falle und wurde direkt zum Tierarzt gebracht. Schon dort erwies er sich als ausserordentlich wild und wirkte ungewöhnlich gestresst: beim Umladen von der Falle in die Box spritzte der Kot nur so aus ihm heraus. Eine solche Aufregung kommt vor – diese verwilderten Katzen sind sich den Umgang mit Menschen einfach nicht gewohnt. Shine wurde also kastriert und durfte wie üblich noch eine Nacht in der Wärme verbringen. Der Kontrollblick ins Boxli am nächsten Morgen verhiess aber nichts Gutes: der am Vortag so wilde und lebendige Kater lag matt in seiner Kiste. Im Laufe des Vormittags wurde er immer schwächer, er behielt nichts mehr bei sich und aus allen Körperöffnungen liefen Kot und Erbrochenes. Sofort rasten wir zum Tierarzt, wo Shine mittels Infusion, Schmerzmittel und Antibiotika stabilisiert wurde. Über Nacht verschlechterte sich sein Zustand erneut stetig. Mehrere Tierärzte untersuchten den jungen Kater, aber man fand keine direkte Ursache. Doch die Symptome waren schwerwiegend: Atemnot, Fieber, miserable Blutwerte und vermutetes Organversagen. Gemeinsam, im Team und mit den Tierärzten zusammen, entschieden wir uns sehr schweren Herzens, Shine erlösen zu lassen.
Shine, du bist das erste Büsi, dass wir in unseren 14 Monaten Vereinstätigkeit gehen lassen müssen. Es schmerzt unendlich und wir haben es uns ganz bestimmt nicht leicht gemacht. Komm gut über die Regenbogenbrücke. Run free!
Darum: Alle John & Jane Doe's - die Namenlosen
Viel zu oft treffen wir auf Katzen, die weder ein zu Hause noch eine Futterstelle haben und dringend unsere Hilfe benötigen. Die meiste dieser Tiere sind, wie man im Mundart so schön sagt, "räbelwild" und würden sich auf engem Raum mit Menschen niemals wohl fühlen. Doch auch für diese Büsi tun wir, was wir können: wir fangen sie, lassen sie kastrieren und tierärztlich durchchecken. Frische Wunden verden versorgt, Abszesse gespalten, eiternde Zähne gezogen, Schrotkugeln entfernt und alte Brüche geröngt. Wir beobachten die frisch versorgten Katzen jeweils mindestens noch eine Nacht und lassen sie dann - in der Hoffnung, dass sie gut auf sich aufpassen und mit allen guten Gedanken für ihre Zukunft - wieder in ihrem angestammten Revier frei. Natürlich würden wir all diese Büsi gerne an liebevolle Plätze vermitteln. Doch die Nachfrage nach scheuen Katzen, die ihren Rucksack mitbringen und nicht sofort "funktionieren" ist extrem gering. Auch Landwirte, die gerne gesunde und kastrierte Katzen auf ihrem Hof aufnehmen, sind sehr dünn gesät. Katzen, die durch unsere Hände gehen, haben oft nur ein einziges Mal die Chance auf einen Tierarztbesuch. Wir tun jeweils, was in unserer Macht steht, um den Tieren zu helfen. Doch das Einzige, was wirklich nachhaltig helfen würde, wären eine Kastrationspflicht und Besitzer, die ihre Verantwortung wahrnehmen.
Darum: Robby
Ein weiteres Büsi, dass seine Gesundheit und vielleicht sein Leben einer aufmerksamen Anwohnerin und Futterstellenbetreuerin zu verdanken hat: Robby. Der junge, unkastrierte Kater tauchte mit blutverschmiertem Gesicht auf und huschte sofort bei jeder Bewegung wieder davon. Mit einer Falle konnte das hungrige Tier gesichert und zum Tierarzt gebracht werden: Zwischen Ohr und Auge hatte Robby einen riesigen Abszess und am Hals eine eiternde Bisswunde. Alles wurde gründlichst gesäubert, vernäht und natürlich ist Robby nun auch kastriert. Nach einer Nacht boxenruhe durfte er wieder in die Freiheit. Das Beispiel von Robby zeigt, wie wichtig die Überwachung und Betreuung von Futterstellen und bereits kastrierten Kolonien sind. Ausserdem ist es mit der Kastration alleine oft nicht getan, denn unsere Findlinge sind oft verletzt, haben frische Wunden, alte Brüche oder eiternde Zähne.
Darum: Hazel
Dieses hübsche Katzenmädchen fiel nur durch Zufall auf: eine liebe Tierfreundin überwacht ihre Futterstelle (an der alle Kostgänger selbstverständlich kastriert sind) mit einer Kamera und sah plötzlich diesen Neuzugang. Sofort bemerkte sie, dass Hazel nur sehr mühsam fressen konnte und organisierte umgehend einen Tierarzttermin. Dort offenbarte sich Schreckliches: Neben einem alten Kieferbruch, diversen lockeren Zähnen und – was auch sonst – keinem Chip hatte die arme Hazel diverse Mammatumore und eine völlig verwachsene, vereiterte Gebärmutter. Allein hätte sie nicht mehr lange überlebt. Zusätzlich wurde entdeckt, dass Hazel die katzentypischen Widerhäckchen auf der Zunge (die Papillen) vollständig fehlen. Hazel hat die Operation (Zähne ziehen, kastrieren, Tumore entfernen) gut überstanden und durfte sich dann auf der Pflegestelle erholen. Die Pflegeeltern haben sich dermassen in Hazel verliebt, dass sie dort für immer bleiben darf. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie später als Sofabüsi leben möchte oder doch lieber Draussen - sie darf sein, wie sie möchte, und wird trotzdem geliebt und umsorgt.
Darum: Dido
Ein Notruf in der Umgebung aus dem Wiggertal: Der hübsche Dido tauchte vor einiger Zeit bei einem alten Bauernhaus auf und bettelte um Futter. Er sah von Anfang an nicht aus wie das blühende Leben, doch in letzter Zeit verschlechterte sich sein Zustand drastisch. Die Melderin berichtete, der Kater fresse nicht mehr und wirke sehr schwach. Wir rückten aus und konnten Dido sogar von Hand in eine Transportbox packen. In der Praxis hagelte es dann leider nur schlechte Nachrichten: unkastriert, hohes Fieber, Leukose positiv und Verdacht auf das Calicivirus. Letzteres hat vermutlich dafür gesorgt, dass auf Dido’s Zunge kleine, schmerzende Bläschen entstanden sind, weshalb er auch nicht mehr fressen wollte. Zudem bereitete ihm das Vorderpfötchen grosse Schmerzen: erst beim dritten Tierarztbesuch konnte mittels eines sogenannten Stressröntgens – Röntgen unter Belastung des betroffenen Gelenks – festgestellt werden, dass das Beinchen offenbar mal gebrochen war, ein Knochensplitter abgebrochen ist und nun Gelenkflüssigkeit ausläuft. Dido musste die Nacht in der Praxis verbringen, hat eine hübsche Schiene bekommen und muss das Beinchen erstmal stillhalten. Dafür hat sich der Verdacht auf Calici hat sich nicht bestätigt, womit einer Vergesellschaftung mit einem anderen Leukosepositiven Büsi nichts mehr im Wege steht.
Auf der Pflegestelle kam Dido schnell wieder zu kräften und erwies sich als äusserst Menschenbezogen: Fressen geht nur, wenn jemand dabei sitzt und ihm Gesellschaft leistet. Sobald als möglich erhält er ein neues zu Hause mit einem anderen, ebenfalls Leukosepositiven Büsi.
Es gibt diverse Tierärzte und bekannte Tierschutzorganisationen, die Dido bereits beim ersten Tierarztbesuch umgehend getötet hätten. Doch wir wissen, dass auch Tiere mit Leukose und Calici ein langes, erfülltes und beschwerdefreies Leben führen können, wenn die äusseren Umstände stimmen. Deshalb kämpfen wir für Dido und alle Katzen, die ebenfalls Krankheiten in sich tragen.
Darum: Zino & Merlin
Diese beiden Prachtexemplare sind auf einem Industrieareal im Wiggertal wild geboren worden und schlugen sie sich den ganzen Sommer über allein durch. Wie vor einigen Jahren bereits am selben Ort meldete sich eine aufmerksame Anwohnerin, fütterte die beiden an und unterstützte uns beim Einfangen. Die beiden durften auf die sehr erfahrene Pflegestelle eines befreundeten Vereins ziehen, wo sie an Menschen gewöhnt und an Liebevolle Besitzer vermittelt werden.
Darum: Überpopulation Entsorgungsstelle
Ein tragischer Fall, der noch im 2019 begann und und lange beschäftigte. Alles fing mit dem Hilferuf einer jungen Frau an, die ihren Abfall sachgerecht entsorgen wollte. Inmitten von riesigen Containern und Gabelstaplern erspähte sie zwei Kätzchen. Auf Nachfrage beim Betriebsverantwortlichen hiess es lediglich: ja, die Katzen seien schon lange bekannt, man habe ein Katzenproblem. Erschüttert und aufgebracht wurden wir um Hilfe gerufen. Umgehend fingen wir die Kitten - zwei Jungs und ein Mädchen - ein. Und auch die Mutter - obwohl angeblich garantiert nicht mehr vor Ort - ging eine Woche später in die Falle. Doch gerade, als wir dachten, dass der Fall somit abgeschlossen war, fing er doch gerade erst an. Das erste Mal stutzig wurden wir, als es hiess, die Kleinen hätten keine Mama mehr. Die Babies waren zwar mager, aber in einem Alter, in dem sie ohne Mutter nicht lange überlebt hätten. Und als wir bei der Suche nach der Mutter mehrere sehr ähnlich aussehende Katzen sahen, gingen wir der Sache auf den Grund. Über Wochen hinweg fütterten wir, stellten Fallen und Kameras. Die erfolgreiche Ausbeute: fünf Kitten und Jungtiere (die wir allesamt auf befreundete Pflegestellen brachten) und 11 erwachsene Tiere, die sich in ihrem Leben nun niemals wieder der Fortpflanzung widmen müssen.
Im grossen und ganzen war der Zustand der erwachsenen Tiere gut. Doch die Entsorgungsstelle ist für die Katzen lediglich ein Durchgangsort, sie stammen alle von den umliegenden Höfen. Und solange dort nicht restlos kastriert wird, ist unsere Arbeit ein Tropfen auf den heissen Stein.
Darum: Nora
Ein herzzerreissendes Bild bot sich uns, als - wie immer notfallmässig - zum Sempachersee gerufen wurden: Eine hübsche Tricolor-Kätzin mittleren Alters, die nicht mehr laufen oder stehen, ja nicht einmal mehr sitzen konnte. Auf unter 2 kg ausgemergelt, dehydriert und extrem schwach hätte Nora nicht mehr lange durchgehalten. Auch ihre Ohren waren in einem alarmierenden Zustand. Sofort ging es ab in die Tierklinik, und ein banges Wochenende am Tropf mit jeder Menge Durchfall und Erbrechen folgte. Ein schwacher Körper, der so lange keine Nahrung erhalten hat, ist mit Futter und Wasser ersteinmal überfordert... Zum Glück ist Nora eine Kämpferin und konnte schon ein paar Tage später entlassen werden. Auf der Pflegestelle erholte sich Nora erst einmal bei viel Schlaf und jeder Menge kleiner, aber häufiger Mahlzeiten. Sobald ihr Zustand es zuliess kastrierten wir sie und liessen das vom Krebs zerfressene Ohr abnehmen. Nora war von der ersten MInute an nicht nur extrem verschmust, sondern trug auch ein Bändeli. Recherchen am Fundort haben ergeben, dass sich Nora schon über ein Jahr dort aufhielt und vielen Menschen aufgefallen war. Aufgrund des Bändelis gingen sie aber alle davon aus, dass Nora nur mal eben auf Mäusejagd ist und später an den heimischen Herd zurückkehren würde. Auch wir suchten vie STMZ verzweifelt nach ihren Besitzern und hofften, dass sie irgendwo sehnlichst vermisst würde. Leider vergebens.
Was Nora so lange verwehrt blieb erhielt sie dann direkt nach ihrer Operation: Quasi direkt vom Krankenbett ging es zusammen mit Rania in die Ostschweiz, wo die beiden gemeinsam ein liebevolles und erfahrenes für-immer zu Hause beziehen durften.
Darum: Rania
Rania lebte mit ihren Kitten mitten im Wald. Aufmerksamen Spaziergängern fielen die spielenden Katzenkinder auf und reagierten sofort. Die Kitten brauchten ihre Mama nicht mehr, weshalb sie direkt an eine befreundete Organisation zur Vermittlung übergeben wurden. Zurück blieb Mama Rania, und schnell merkten wir, dass sie viel mehr scheu und zurückhaltend denn wild war. Also durfte auch Rania auf eine Pflegestelle, wo sie liebevoll und geduldig an das Leben unter Menschen gewöhnt wurde. Bald schon meldeten sich Interessenten für sie, doch leider kam bereits ein paar Tage nach dem Umzug der schlimme Anruf: Katzenhaarallergie. Und dies trotz früherer Katzenhaltung... Also nahmen wir einen neuen Anlauf, und diesmal durfte Rania gleich ein Gspänli mitnehmen: mit Nora zusammen ging es in die Ostschweiz zu liebevollen, erfahrenen neuen Haltern.
Darum: Nina & Freunde
Einen besonders tragischen Fall trafen wir wiederum am Sempachersee an. Darauf aufmerksam wurden wir durch die Meldung der schwarz-weissen Nina: Schon von weitem sahen wir, dass mit Ninas Gangbild einiges nicht stimmte. Der Besuch beim Tierarzt brachte mehr zu Tage, als wir geahnt hatten: An einem Vorderbein wurden mehrere alte Brüche und eine stark verkürzte Sehne gefunden, beim anderen Vorderbein war das Kniegelenk steif; das Fussgelenk eines Hinterbeines war komplett zersplittert – vermutlich hat man auf Nina geschossen, und die Hüfte des letzten Beines weist einen weiteren schlecht zusammengewachsenen Bruch auf. Obwohl Nina kein funktionierendes Bein mehr und vermutlich unglaubliche Schmerzen hat, bewies sie von der ersten Minute an einen ungebrochenen Lebenswillen. Und so kämpften wir für Nina und ihre Katzenkumpels:
Nach mühsehligen und langen Diskussionen mit dem Landwirten durften wir alle Tiere auf dem Hof einfangen. Darunter waren neun Weibchen - nicht auszudenken, wie die Situation im nächsten Frühling ausser Kontrolle geraten wäre. Ausser Nina waren alle Tiere in guter Verfassung und - dies überraschte uns sehr - bis auf zwei Ausnahmen total zahm. Also entschieden wir uns mit der Erlaubnis des Landwirten, für sie liebevolle Plätze zu finden.
Nina gaben wir in die Obhut der Zellweger Animal Foundation, die ihr alle Behandlungen zukommen liess, die sie benötigte. Sie wurde liebevoll aufgepäppelt und in mehreren Operationen wurden ihr das unnütze Vorderbein abgenommen, diverse Knochensplitter entfernt und die Kastration vorgenommen. In Ninas Körper fanden sich viele Schrotkugeln, was unseren Verdacht des Beschusses leider bestätigte.
Nina hat extrem an Lebensqualität gewonnen und kann jetzt endlich damit beginnen, das Vertrauen in die Menschen neu aufzubauen und das Leben zu geniessen.
2020
Darum: Ruby & Rico
In der brütenden Sommerhitze erreichte uns ein Notruf: Ein junges Kätzchen streune auf einem Werkareal in der Nähe von Rothenburg herum. Das Geschwisterchen habe man bereits einfangen können, aber dieses hier sei zu scheu. Zudem sehe das Gesichtchen gar nicht gut aus. Innert einer Stunde rückten wir aus, doch konnten wir im Moment nicht viel ausrichten. Bei knallender Sonne an einer Raserstrecke versteckte sich das Kätzchen zwischen Dornen und Containern. Gegen Abend kamen wir zurück, jedoch wieder vergebens. Also stellten wir die Falle und siehe da, noch vor Mitternacht ging die Kleine in die Falle. Ruby und Rico hatten viele Baustellen. Sie waren nicht nur wild und Menschen gegenüber ziemlich ängstlich, sie waren auch über und über von Parasiten übersäht und litten unter extrem schwerem, hartnäckigen Katzenschnupfen mit Stirnhöhlenvereiterungen. Nach langer, intensiver Pflege wurden beide nicht nur gesund, sondern sogar regelrechte Schmusekatzen. Beide durften gemeinsam in ein wunderbares zu Hause ziehen.
Darum: Nikki und Nayeli
Kurz vor dem Mittagessen erreichte uns ein dringender Notruf: Ein leblos scheinendes und bereits eiskaltes Kitten wurde von einer aufmerksamen Passantin auf einem Hofvorplatz gesichtet. Auf Nachfrage beim Bauern hob dieser das kleine Bündel auf, warf es achtlos in einen Eimer und meinte, es könnte ja noch die tote Maus im Kübel fressen. Selbstredend packte die Passantin das Kitten und fuhr es in unsere Praxis. Über das Wochenende bangten wir um sein Leben, doch schnell kam der kleine Nikki wieder auf die Beine und durfte auf eine Pflegestelle ziehen.
Nicht weit von dort, wo Nikki aufgegriffen worden ist, hat sich nur zwei Tage später ein schlimmer Unfall ereignet: Ein kleines Kitten ist überfahren und achtlos liegen gelassen worden. Auch dieser kleine Schatz hatte Glück und wurde von aufmerksamen Menschen gefunden. Das kleine Mädchen schlitterte haarscharf am Tod vorbei, erlitt zahlreiche Brüche und üble Hautabschürfungen. Der Tierarzt war erst für Euthanasie, doch wir wollten es unbedingt versuchen. Nayeli hat die darauf folgende Operation der äusseren Wunden gut überstanden, die Knochen heilen bei so kleinen Büsi in der Regel gut von selbst. Innert weniger Tagen konnte die kleine Kämpferin schon wieder selber sitzen und dann sogar Laufen!
Beide haben ein wunderbares zu Hause gefunden, in dem sie zusammen mit einem neuen Bruder ein schönes und katzengerechtes Leben führen dürfen.
Darum: Das Elend der Vermehrer
Eine ältere Dame rief uns in ein kleines Quartier direkt am See. Seit Jahren würde sie Katzen füttern, sie könne und wolle das jetzt nicht mehr. Die Tiere müssten weg, es seien vier Katzen und kämen von einem Vermehrer eine Strasse weiter. Natürlich suchten wir erst das Gespräch mit dem genannten Herrn, der sich weder dem Problem noch seiner Schuld bewusst war. Er habe früher Norwegische Waldkatzen gezüchtet, aber irgendwann seien die Weibchen mit Mix-Kitten heimgekehrt, die er nicht mehr loswerde. Aber ein Katzenproblem? Nein, bestimmt nicht. Und überhaupt, es seien nur zwei Tiere von ihm. Würfe hätte er maximal drei oder vier gehabt, die er aber immer weitergegeben habe.
Wir machten uns ans Einfangen und je tiefer wir gruben, desto schlimmer wurde es. Die aktuelle Bilanz der gesicherten Tiere: - Ein hochträchtiges Weibchen - Drei laktierende (säugende) Kätzinnen, wovon mindestens eine ganz sicher wieder trächtig und zwei vermutlich - Einen Kater - Zehn Kitten
Alle Tiere weisen deutliche Merkmale von Norwegischen Waldkatzen auf und sehen sich teilweise zum Verwechseln ähnlich. Aber entweder sieht man kein Problem oder aber man will die Tiere einfach nicht mehr sehen. Unsere Aufgabe ist also nicht nur das Fangen der Tiere sondern auch das Aufklären der Anwohner. Update folgt.
Darum: Mooney & Masou
Es ist herzzerreissend, wie sich die traurigen Geschichten immer und immer wieder wiederholen: Fast zur gleichen Zeit, aber an zwei ganz unterschiedlichen Orten, taucht seit längerem immer ein Streuner auf. Unregelmässig, zwei- oder dreimal die Woche kommt er vorbei, um sich etwas Futter abzuholen. Gut sieht er nicht aus, und der Zustand verschlechtert sich zusehends. Offenbar eine Wunde, aber da der Gast so scheu ist, lässt sich nichts Genaues sagen. Und zwei unterschiedliche, aber wunderbare Frauen schauen nicht einfach zu, sondern handeln. Sie leihen sich bei uns Fallen aus, stellen Tag um Tag Futter rein, beobachten, warten. Und dann, beinahe zeitgleich, lassen sich die beiden Streuner fangen. Moony aus der Region um Büron hatte eine tiefe, eiternde Wunde am Hinterlauf, die auch beim Tierarzt immer wieder anfing zu eitern. Masou, der schwarzweisse Streuner aus der Gegend zwischen dem Napfgebiet und Wolhusen, hatte eine klaffende, gärende Wunde am Kopf und ein blindes Auge. So ähnlich diese beiden Schiksale auch sind, so unterschiedlich die beiden Kater: Der braun-weisse Mooney zeigte sich von Anfang an so verschmust und anhänglich, dass sich bereits in der Praxis jemand in ihn verliebt hat. Da sich während der Sperrfrist kein Besitzer gemeldet hat, kann er nun ein wunderbares Daheim sein Eigen nennen und wird nie mehr für sein Futter kämpfen müssen. Der schwarz-weisse Masou dagegen hat seine Zeit auf der Pflegestelle genutzt, um wieder zu Kräften zu kommen und Pflegepersonal täglich etwas mehr anzuknurren. Er durfte gut genährt, mit nur noch einem Auge und verheiltem Hals wieder zurück in sein Revier.
Darum: Romeo
Lässt man ein Büsi mit weissen Ohrspitzen jahrelang ungeschützt an die Sonne und kümmert sich dann auch nicht um den langsam wachsenden, fast zwangsläufig entstehenden Ohrenkrebs (Plattenepithelkarzinom) entstehen solche Bilder wie unten. Was auf den Fotos nicht ersichtlich ist: Blut und Eiter quillt aus den Ohren, es stinkt abartig, das Büsi kratzt sich ständig und schreit dabei vor Schmerzen. Wir wurden von einer aufmerksamen Tierfreundin auf Romeo hingewiesen. Sofort schickten wir eine befreundete Tierschützerin los, die das Büsi und den dazugehörigen Besitzer schnell fand. Der Kommentar des Bauern, als sie ihn auf den armen Romeo ansprach: Es sei ihm scheissegal, was mit dieser Katze passiere. Unsere Helferin könne ihn gerne mitnehmen, er wolle das Vieh aber nie mehr sehen. Lasse man sie da, auch kein Problem, er schlage sie heute noch zu Tode. Hetze man ihm den Tierschutz auf den Hals, passiere etwas.
Romeo ist zahm, lässt sich noch so gerne streicheln und schmust wie ein Weltmeister. Und er hat riesiges Glück gehabt: die Tumore und Gewebeveränderungen waren operierbar! Der Krebs hat noch nicht gestreut. Wir durften Romeo an eine Partnerorganisation übergeben, die ihm die operation ermöglicht hat, ihn gesund pflegt und anschliessend an ein zu Hause vermittelt, wo man ihm den Rest seines Lebens gut schauen wird.
Darum: Elly, die Gartenkinder & die Königin von Saba
Diese Geschichte steht stellvertretend für so viele in der Vorsommerzeit: In einem Garten, direkt zwischen zwei stark befahrenen Strassen, habe eine Katze ihre Jungen abgelegt. Ob wir nicht kommen könnten? Natürlich konnten wir. Sicher unter einer Palette verborgen fanden wir drei kleine, rote, etwa vier Wochen alte Kätzchen. Kaum waren diese unter maunzendem Protest eingefangen, stand auch schon die Mama vor uns. Auch sie liess sich, dank der Liebe zu ihren Kindern, problemlos in eine Transportbox schieben. Die hübsche Elly hat mit Elyn, Eddy und Easy auf einer Notpflegestelle Unterschlupf gefunden und wartet darauf, mit ihrem Nachwuchs in ein schönes zu Hause ziehen zu dürfen. Elly – obwohl selbst noch fast ein Kind und mit knapp 2.6kg sehr mager - kümmert sich vorbildlich um ihre Kleinen und lässt sich inzwischen gut streicheln. Kurz nachdem wir die Familie aufgenommen hatten, klingelte das Telefon einer unserer Volontärinnen: ein Kitten sei im Quartier aufgetaucht, einsam, alleine und hungrig. Auch um dieses Kitten kümmerten wir uns und da sich auf alle Nachforschungen niemand meldete, haben Elyn, Eddy und Easy nun ein weiteres Geschwisterchen.
Darum: Milo
Der hübsche Kerl wurde in der Praxis abgegeben weil er einen Autounfall hatte. Die Finderin hat gesagt, dass der Kater schon sicher 1 Jahr in der Umgebung des Unfallortes herumstreunt und da und dort gefüttert wird. Er ist verschmust und menschenbezogen, doch schlussendlich fühlt sich niemand verantwortlich für ihn. Deshalb wurden wir angefragt, ob wir Milo übernehmen. Für uns war sofort klar, dass wir nach Lösungen suchen, um ihm zu helfen. WIr konnten ihn nicht nur bei seiner Genesung begleiten, sondern auch auf dem Weg in ein neues zu Hause.
Darum: Wooper
Wooper haben wir im Frühjahr mehr tot als lebendig, krank und verletzt, in einem Keller aufgegriffen. Seine Prognose war ungewiss, doch er hat vom ersten Moment an gekämpft. Er wurde operiert, aufgepäppelt, und hat es tatsächlich geschafft. Schnell und gut hat er sich erholt und seine grosse Liebe zu den Menschen entdeckt. Nur kurze Zeit später durfte unser Woopi in ein wunderbares Traumzuhause im Berner Oberland einziehen, in welchem er über alles geliebt und nach Strich und Faden verwöhnt wurde. Leider hat sich der anfänglich so soziale Wooper schnell dafür entschieden, nach all den heimatlosen Jahren auf Wanderschaft und in Konkurrenz mit so vielen anderen Katzen um Schlafplätze und Futter weder seine Dosenöffner noch sein Bettchen jemals wieder teilen zu wollen. Gnadenlos vertrieb er nicht nur die Nachbarskatzen aus dem Garten sondern auch den ersten Kater der Familie aus dem Haus. Sehr schweren Herzens und nach vielen schlaflosen Nächten seiner Besitzer entschieden wir uns gemeinsam, für Wooper nochmals einen Aufruf zu starten. Und tatsächlich - es meldete sich ein Pärchen aus dem Solothurnischen, das Wooper sehr gerne auf Pflege nehmen wollte. Mittelfristig wolle man sich wieder ein Büsi oder vielleicht einen Hund anschaffen, aber das sei noch Zukunftsmusik. Eine Vorbesichtigung ergab, dass es sich um den perfekten Platz für unser Sorgenkätzchen handelte: ein grosses Haus, immer jemand da, keine anderen Katzen, rundum nur Quartiersträsschen und erst noch ein grosser Garten. Ein riesiger Glückstreffer! Mit einem guten Gefühl - und der leisen Hoffnung, dass er dort vielleicht für immer bleiben dürfe - liessen wir ihn dort. Wooper, der ewige Kämpfer und endlose Glückspilz, enttäuschte uns nicht. In Windeseile wickelte er das Pflegepersonal um seine Pfoten und führte sich schon nach wenigen Stunden auf, als wäre er niemals woanders gewesen. Keine Woche später kam die Nachricht, auf die unser ganzes Team so gehofft hatte: "Wenn wir Wooper behalten möchten, wie müssen wir vorgehen?". Unser Wooper hat gekämpft, überlebt, zwei Mal das grosse Los gezogen und ist nun endlich angekommen.
Darum: Willow und ihre Kinder
Die tapfere Willow lebte seit über zwei Jahren auf einem Firmenareal zwischen Hauptstrasse und Bahngleis. Sie ernährte sich hauptsächlich aber von den weggeworfenen Lebensmittel des angrenzenden Tankstellenshops und zog damit zwei Mal im Jahr Junge gross. Jedenfalls gab sie ihr Bestes, einen Grossteil der Kitten verlor sie an den Zug und an schiesswütige Nachbarn. Auch Willow selbst lebte lange mit Schrotkugeln im Bauch. Als sie uns endlich gemeldet wurde hatte sie nicht nur drei kleine Jungs - Whitey, Wodan und Willy - bei sich, sondern auch noch ihre beiden Töchter Winter und Wendy aus zwei verschiedenen vorherigen Würfen. Zu unserem grossen Erstaunen waren bis auf Willow selbst alle zahm, verschmust und sehr kontaktfreudig. Und dies, obwohl nachweislich alle wild geboren wurden und keinen direkten Menschenkontakt hatten. Mit der Zeit lernte auch Willow die Nähe der Menschen zu schätzen, und dank der Hilfe einer befreundeten Vermittlungsorganisation haben alle sechs ihr für-immer zu Hause gefunden.
Darum: Familie Noxi
Die verwilderte Noxi hielt schon länger in einem Wochenendhausgebiet am See auf. Ein älteres Paar lebt als einziges dauerhaft dort und hat sie gefüttert. Eines Tages kam Noxi nur noch dreibeinig zurück - Mähunfall - und noch etwas später brachte sie vier Junge mit. Als die Kleinen grösser wurden, waren es dem Paar aber plötzlich doch zu viele Katzen und sie baten uns um Hilfe. Wir versorgten Noxi und sie durfte dann zurück. Für die Jungen war es zu gefährlich, denn das Haus liegt direkt an der Eisenbahnschiene - ein Wunder, dass ihnen vorher nichts passiert ist. Noxi konnte mit dieser Gefahr aber offensichtlich gut umgehen und war auch nach längerem "Stubenarrest" (nach der OP) überhaupt nicht davon zu überzeugen, annähernd zahm zu werden. Da die Kleinen genauso wild waren wie ihre Mama nahmen wir diese auf eine Pflegestelle mit Familienanschluss und Kindern, um sie zu zähmen. Nach vielen Monaten Geduld und Durchhaltevermögen hat die PS die verwilderten Kitten in scheue, aber freundliche und kuschelbedürftige Teenagerkatzen verwandelt. Schöne und artgerechte Plätze für sie zu finden war eine Herausforderung, doch heute haben alle ein schönes zu Hause, in dem man nur auf sie gewartet hat.